Schaulaufen der Vorsitzenden
Jubiläumsausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Brandenburgischen Verbandes Bildender Künstler

POTSDAM / INNENSTADT – Der Brandenburgische Verband Bildender Künstler feiert sein 20-jähriges Bestehen, wie könnte es auch anders sein, mit einer Ausstellung. Die bisherigen Verbandsvorsitzenden steuerten jeweils zwei bis drei eigene Werke oder Exponate von Künstlern bei, zu denen sich ein besonderer Bezug ergab. Friedrich Stachat, Vorsitzender von 1990 bis 1993, erinnerte an die Anfänge. Die Brandenburgische Verfassung garantiert im Artikel 34 „Die Kunst ist frei“, nun aber musste um öffentliche Förderung gerungen werden. Er zeigt zwei überzeichnete Fotografien namens „Weghindernis“ sowie „Und was wird aus unseren Träumen“.

Lothar Krone kam 1993 zu dem Amt „wie die Jungfrau zum Kinde“, wie er selbst sagt. Krone hatte sich unter dem „streitlustigen Völkchen“ Gleichgesinnter sofort wohlgefühlt und bei einer Vollversammlung „unbefangen drauflos geplappert“ – Stunden später war er Vorsitzender. Sein Beitrag zur Ausstellung sind ein Frauenporträt sowie Anleihen bei der Spremberger Künstlerin Solveig Bolduan: eine Hundeskulptur sowie „Schichtenlandschaften“, dazu das Bild „In der Tischlerwerkstatt“ von Jan Beumelburg, dessen Humor und Phantasie er stets schätzte.

Der Maler Peter Rohn leitete den Verein von 1997 bis 1999. „Konfliktreich“ sei die Zeit gewesen, es ging um Förderungen oder „ABM-ähnliche Stellen“ für die Büromitarbeiterinnen. Seine beiden großflächigen Bilder zeigen eine Ost-Berliner Fabriklandschaft am Fluss sowie die „Treppe zur Orangerie“.

Ebenfalls zwei Jahre stand Matthias Görnandt dem Berufsverband mit manchmal „unerwartet eingeschnappten Künstlern“ vor. Er organisierte die Ausstellung „Märkische Wandlungen“ im Alten Rathaus, suchte und sammelte dafür Kunstwerke in ganz Brandenburg. Seine drei Bilder aus dem Jahr 1999 tragen den Aufkleber „Misstraue der Idylle. Versuche und Entwürfe für eine Erinnerung an die Mauer in Potsdam“.

Von 2001 bis 2003 war der Maler und Grafiker Bernd Chmura Vorsitzender. In dieser Zeit entstanden das Kulturwerk des Verbandes und die Produzentengalerie „M“. Drei bunte Plakate werden dort nun zur Augenweide. In „Hoch“ grüßt ein kleines Krokodilauge aus einem phantasievollen Farbstrudel.

Es folgte Rose Schulze. Unermüdlich setzte sie sich für den Skulpturenpark in Liebenberg ein, drei Skulpturen ihres damaligen Mitstreiters Joachim Karbe ergänzen ihre eigenen Arbeiten in der Jubiläumsausstellung. Seit 2007 ist die Malerin Marianne Gielen Amtsinhaberin. In diesem Jahr liegt ihr besonders der internationale Künstleraustausch am Herzen, noch für September ist eine Ausstellung von Potsdamer Künstlern in Perugia geplant. Ihre ausgestellten Bilder „Sommer in Opole“ und „Blaue Blume unter altem Baum“ sind in Potsdams Partnerstädten entstanden.

Steffi Pyanoe